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Das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich

Seit der Gründung des Vereins "Heinrich-Böll-Haus Langenbroich e.V." im Jahr 1989 konnten inzwischen über 200 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, bildende Künstlerinnen und Künstler, Komponistinnen und Komponisten aus Asien, Afrika, Lateinamerika, Südost- und Südeuropa in das ehemalige Wohnhaus der Familie Böll in der Eifel eingeladen werden.
Die bewährte Zusammenarbeit zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung, der Stadt Düren und dem Land Nordrhein-Westfalen ermöglichte den aus vielfach bedrängten Situationen kommenden Gästen, für einige Zeit finanziell abgesichert und frei von staatlicher Kontrolle oder Verfolgung kreativ und ungestört arbeiten zu können. Zusätzlich konnte 2003 die Zusammenarbeit in einem europaweit entstandenen Netzwerk von Institutionen, die politisch verfolgten Autorinnen und Autoren Hilfe anbieten, konnte erfolgreich fortgesetzt werden.

Das Bild zeigt den Torbogen vor dem Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich.

Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz besuchte das Heinrich-Böll-Haus

Gruppenbild vor dem Heinrich-Böll-Haus

Die Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Berivan Aymaz (6.v.l.), hat das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich besucht und sich vor Ort, zusammen unter anderem mit Bürgermeister Frank Peter Ullrich (5.v.l.), ein Bild der wertvollen Arbeit gemacht, die dort geleistet wird. Foto: Stadt Düren

Die Landtagsvizepräsidentin zu Gast in der Eifel

Auf Einladung des Vereins „Heinrich-Böll-Haus Langenbroich“ und der Stadt Düren hat die Vizepräsidentin des NRW-Landtags und Sprecherin für Europa, Eine-Welt und Internationales der grünen Landtagsfraktion, Berivan Aymaz, am vergangenen Montag (2.10.) das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich besucht. Vor Ort machte sie sich ein Bild der wertvollen Arbeit, die dort geleistet wird.

„Das heute ist die erste Station meiner Menschenrechtstour durch NRW. Das zeigt, welchen Stellenwert das Heinrich-Böll-Haus für uns hat“, sagte Berivan Aymaz. „Hier haben schon zahlreiche Literatur- und Kunstschaffende aus aller Welt Schutz und Raum für ihre Arbeit erhalten. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Autorinnen und Autoren und Künstlerinnen und Künstler von autoritären Regimen unter Druck gesetzt werden leistet das Heinrich-Böll-Haus einen starken Beitrag für die Meinungs- und Kunstfreiheit. Von NRW aus entfaltet das Böll-Haus so Strahlkraft in die Welt hinaus. Das Haus und die Menschen, die hier Schutz suchen und gefunden haben, haben viele Geschichten zu erzählen und das müssen wir auch in Zukunft beibehalten. Ein ganz besonderes Projekt, das es zu stärken gilt.“ Auch Bürgermeister Frank Peter Ullrich bekräftigte: „Das Haus schützt Kulturschaffende und bietet Verfolgten einen sicheren Hafen. Das ist ein gemeinsames Projekt, das die Stadt nicht alleine stemmen kann.“

In den vergangenen rund 30 Jahren haben 230 Gäste aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern im Heinrich-Böll-Haus eine sichere vorübergehende Heimat gefunden, darunter auch eine Trägerin des Literatur-Nobelpreises. Vier Wohnungen stehen dafür zur Verfügung. In der Regel bleiben die Stipendiaten zwischen vier und zwölf Monaten, berichtete Stefan Knodel, Geschäftsführer des Heinrich-Böll-Hauses Langenbroich: „Das Haus hat vielfache Wirkung. Bei uns können Schriftstellerinnen und Schriftsteller, bildende Künstlerinnen und Künstler und Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt für einige Zeit finanziell abgesichert und frei von staatlicher Kontrolle oder Verfolgung kreativ und ungestört arbeiten.“

Finanziert wird das Heinrich-Böll-Haus durch die Stadt Düren, das Kulturministerium NRW, den Kreis Düren und die Heinrich-Böll-Stiftung.

Böll-Stipendiaten zu Gast im Zentrum für verfolgte Kunst in Solingen

Besuch der Böll-Stipendiaten im Zentrum für verfolgte Kunst in Solingen. Foto: Stadt Düren

Die beiden derzeitigen Stipendiaten des Heinrich-Böll-Haus Azadeh Karami aus dem Iran und Omar Sfeir aus dem Libanon besuchten jetzt gemeinsam mit dem Leiter des Böll-Hauses, Stefan Knodel, das Zentrum für verfolgte Kunst in Solingen. Die Einladung hatte Sylvia Löhrmann, ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin und nun unter anderem Vorsitzende des Förderkreises des Zentrums in Solingen, ausgesprochen.

Neben den Gästen aus Düren und Langenbroich waren auch Iris Witt, Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung NRW und Beate Möllers, Abteilungsleiterin für Literatur und Bibliotheken im Kulturministerium NRW in die Klingenstadt gekommen.

Die Besucher aus Düren und Langenbroich zeigten sich besonders beeindruckt von der Ausstellung über den Brandanschlag von Rechtextremen in Solingen im Jahr 1993 bei der fünf Angehörige der Familie Genc zu Tode kamen. „Die Auseinandersetzung mit dem furchtbaren Anschlag ist sehr bewegend für mich, die Umsetzung der Ausstellung berührt uns Besucher außerordentlich“ war die junge iranische Autorin Azadeh Karami nach der Führung durch Museumsleiter Jürgen Kaumkötter ergriffen. Omar Sfeir, ihr Mitbewohner aus dem Böll-Haus, war als Filmemacher und Fotograf besonderes inspiriert von einem interaktiven Präsentationstisch im Zentrum für verfolgte Künstler. Man legte ein Kärtchen mit dem Portrait eines verfolgten Künstlers auf einen weißen Tisch und damit startete eine multimediale Präsentation.

Nach dem Rundgang hatten die beiden Gäste des Böll-Hauses Gelegenheit ebenso eindrucksvoll ihrem bisherigen Lebensweg und dem Leben und Arbeiten im Haus des Nobel-preisträgers Böll in der Voreifel zu berichten. Die Vertreter der beiden inhaltlich nahestehenden Institutionen verabredeten einen regelmäßigen Austausch und weitere gegenseitige Besuche.

Kontakt
Düren Kultur
Stefan Knodel
Geschäftsführung Heinrich-Böll-Haus
Stefan-Schwer-Straße 4–6
52349 Düren
E-Mail: s.knodel(at)dueren.de
Tel.: +49 (0)2421 - 25 134

GaW-Literaturkurs auf literarischer Wanderung rund um das Heinrich-Böll-Haus

Gruppenbild von einer Schulklasse in der Landschaft

Die Felsenlandschaft rund um den „blauen See“ war einer der literarischen Orte, den die Schülerinnen und Schüler erwanderten. Auf dem Foto rechts: Azadeh Karami, derzeitige Stipendiatin des Böll-Hauses. Foto: Stadt Düren

Der Leistungskurs Deutsch der Jahrgangsstufe 12 des Wirteltorgymnasiums war auf neuen Wegen unterwegs. Literatur einmal anders erleben, an besonderen Orten bei einer Wanderung rund um das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich. Stefan Knodel, Leiter des Böll-Hauses und Markus Schäfer, Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung im Heinrich-Böll-Archiv der Stadt Köln hatten die Wanderung entwickelt und zu den Orten passende Texte von Heinrich Böll ausgewählt.
An vier verschiedenen Punkten, einem riesengroßen Hufeisenherz, der im Wald gelegenen Ruine des ehemaligen Erzbergwerkes, an einer prächtigen uralten Eiche und in der Felsenlandschaft des „blauen Sees“ trugen die Schülerinnen und Schüler die Texte des Literaturnobelpreisträgers vor. Im Vorfeld der Wanderung hatten sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin Daniela Terhorst zu den Texten von Böll recherchiert. Der Bezug zum jeweiligen Ort und die noch heute geltende Aktualität der Texte von Heinrich Böll beeindruckten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 
Auf der Wanderung begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von der aktuellen Stipendiatin Azadeh Karami aus dem Iran. Die junge Autorin engagiert sich für die Frauenbewegung im Iran. Sie ist Stipendiatin des Kulturministeriums NRW. In ihren Texten stellt sie regelmäßig einen Bezug zur Natur her. Schnell waren sie und die GaWler während der Wanderung im Gespräch über Literatur, Natur und Exil.

„Dieses neue Format einer Führung in der nahen Natur ist für uns sehr spannend. Die Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer trotz Kälte und matschiger Wege dem Werk von Heinrich Böll rund um sein ehemaliges Wohnhaus zu begegnen, motiviert uns, dies zu wiederholen“, freute sich Stefan Knodel nach der literarischen Wanderung.

Interessierte Gruppen und Schulklassen können sich gerne bei Stefan Knodel unter der Telefonnummer 02421-25 1346 oder unter boell-haus(at)dueren.de melden.

Dauerleihgabe für das Heinrich-Böll-Haus

(v.l.n.r.): Birgit Heisterkamp, Dr. Adam C. Oellers (beide Beirat der Gesellschaft für den Dialog von Kunst und Kirche e. V.), Bürgermeister Frank Peter Ullrich, Prof. Dr. Albert Gerhards (Vorsitzender der Gesellschaft für den Dialog von Kunst und Kirche e. V.), Bür-germeister a. D. Paul Larue (Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für den Dialog von Kunst und Kirche e. V.), Stefan Knodel (Stadt Düren) | Foto: Stadt Düren

Der Maler Herbert Falken hat lange Jahre in Langenbroich in unmittelbarer Nähe des dortigen Heinrich-Böll-Hauses, dem ehemaligen Wohnhaus von Heinrich Böll, gelebt und gearbeitet. In den Achtziger Jahren hatte er viele Begegnungen mit dem Schriftsteller und Nobelpreisträger, zwischen den beiden Männern entstand eine Freundschaft. 

Anlässlich Falkens 90. Geburtstag im vergangenen September hat die „Gesellschaft für den Dialog von Kunst und Kirche e.V.“ zahlreiche Veranstaltungen in unserer Region initiiert und begleitet. Der gemeinnützige Verein, der sich auch weiterhin mit dem Werk von Herbert Falken befasst, hatte im vergangenen Jahr ein Kunstwerk von ihm angekauft. Dieses Gemälde aus der Reihe „Totentanz“ wurde nun dem Heinrich-Böll-Haus als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden, um das von den beiden Künstlerpersönlichkeiten begonnene Gespräch zwischen Kunst, Religion und Gesellschaft an diesem Ort fortzusetzen. Das Heinrich-Böll-Haus dient seit Sommer 1991 als künstlerische Begegnungsstätte und Stipendiatenhaus. 

Inzwischen konnten dort über 200 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, bildende Künstlerinnen und Künstler, Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt für einige Zeit finanziell abgesichert und frei von staatlicher Kontrolle oder Verfolgung kreativ und ungestört arbeiten. Finanziert wird das Heinrich-Böll-Haus durch die Stadt Düren, das Kulturministerium NRW, den Kreis Düren und die Heinrich-Böll-Stiftung.

„Die Dauerleihgabe von Herbert Falken ist eine Bereicherung für das Heinrich-Böll-Haus über die wir uns sehr freuen“, sagte Bürgermeister Frank Peter Ullrich bei der Übergabe des Bildes. Die anwesenden Vertreter der Gesellschaft für den Dialog von Kunst und Kirche unter der Leitung ihres Vorsitzenden Prof. Dr. Albert Gerhards möchten den Austausch mit dem Böll-Haus weiter ausbauen.

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