Nach der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 gelang den alliierten Verbänden die Eroberung der von den deutschen Truppen besetzten Gebiete in Frankreich und Belgien ohne große Widerstände. Erst auf deutschem Reichsgebiet hinter dem Westwall konnten die deutschen Streitkräfte starke Riegelstellungen aufbauen, an denen die alliierten Vormarschbewegungen Mitte September zum Stocken kamen.
Der Hürtgenwald wurde zum Schauplatz erbitterter Kämpfe, in denen zwischen September 1944 und Februar 1945 um jeden Meter Boden gerungen wurde. Die Zahl der auf beiden Seiten in diesem Stellungskrieg gefallenen Soldaten wird heute auf ca. 44.000 geschätzt (Alliierte ca. 32.000/Deutsche ca. 12.000).
Eine Konferenz der alliierten Befehlshaber beschloss am 18. Oktober 1944 in Brüssel eine neue Offensive, um noch vor dem Einsetzen des Winterwetters den Rhein und die Ruhr zu erreichen.
Die Überquerung der Rur hatte man dabei als erste Angriffsphase festgelegt, sie erhielt den Decknamen "Operation Queen". Um den Erfolg der Offensive zu gewährleisten, wurde der größte Luftangriff des Zweiten Weltkriegs zur unmittelbaren Unterstützung der Bodentruppen vorbereitet. Ziel war die Unterbrechung der Straßenverbindungen und der Nachschubwege für die deutschen Verbände.
Nach mehrmaliger Verschiebung wurde als Angriffsdatum der 16. November festgelegt.
Am frühen Nachmittag dieses Tages begann im Rahmen der Operation Queen der verheerende Großangriff des britischen Bomber Command, der strategischen Luftstreitmacht der Royal Air Force, die mit 1.122 Flugzeugen und 5.736 to Bomben innerhalb von 20 Minuten die Städte Düren, Jülich und Heinsberg total verwüstete.
Der Luftangriff auf die Dürener Innenstadt begann um 15:23 Uhr und endete nach 21 Minuten um 15:44 Uhr. Von 474 Flugzeugen der 1., 5. und 8. Group des Bomber Command der Royal Air Force wurden 2.751,9 to Bomben abgeladen (5.477 Sprengbomben einschließlich 117 Luftminen zu je 1.800 kg = 2.471 to, 148.980 Brandbomben = 270 to und 95 Zielmarkierer = 10,9 to).
Keines dieser Flugzeuge wurde von der deutschen Wehrmacht abgeschossen, die Alliierten hatten zu diesem Zeitpunkt die unbestrittene Luftherrschaft im Westen.
Der Angriff auf Düren brachte 3.126 Menschen den Tod. Diese Zahlenangabe basiert auf eingehenden, zehn Jahre später von der Stadtverwaltung Düren angestellten Untersuchungen.
Der größte Teil der überlebenden Bevölkerung floh aus der brennenden Ruinenlandschaft; die Stadt Düren wurde am 19. November auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars geräumt.
Die erwartete Wirkung der schweren Bombenangriffe blieb für die Alliierten aus. Der Hauptgrund wird dem Umstand zugeschrieben, dass der
Sicherheitsabstand des Zielgebietes von den amerikanischen Linien zu groß war und die deutschen Truppen in den vordersten Stellungen kaum getroffen wurden.
Die deutschen Verbände leisteten nicht nur in ihren Verteidigungsstellungen entlang der Rur erbitterten Widerstand, sondern starteten darüber hinaus am 16. Dezember 1944 eine Großoffensive in den Ardennen, die erst Mitte Januar 1945 von den Alliierten niedergeworfen wurde. Insgesamt waren dabei auf beiden Seiten ca. 37.000 Gefallene und ebensoviele Vermisste zu beklagen.
Der Vorstoß an den Rhein war damit vorerst gescheitert. Erst am 25. Februar 1945 gelang es den Alliierten, die Rur zu überschreiten, die Ruinen von Düren einzunehmen und anschließend weiter ostwärts vorzurücken.
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