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Ein bisschen lustig und ein bisschen traurig – wie das Leben

Düren, den 08.12.16

Düren. Mucksmäuschenstill saßen die Kinder aus mehreren Klassen der Grundschule Niederzier im kleinen Zuschauerraum auf der Bühne im Haus der Stadt und sahen gebannt zu, wie Roland Schumacher vom Agora-Theater in seiner Rolle als Obdachloser Cornelius aufwacht und sich sein Frühstück zubereitet.

Roland Schumacher in seiner Rolle als Obdachloser Cornelius.

Roland Schumacher in seiner Rolle als Obdachloser Cornelius.

Dazu braucht der Schauspieler keine Worte. Stumm zelebriert er das Ritual eines Menschen, der allein auf der Straße lebt, zaubert aus den vielen Kästen und Schubladen seines auf einem Kinderwagengestell montierten Wägelchens alles hervor, was er braucht: Einen Spirituskocher,  auf dem er einen Wasserkessel zum Kochen bringt. Aus dem Kessel fischt er ein gekochtes Ei, schält es, schiebt es ganz in den Mund, trinkt dazu den Tee, den er sich gekocht hat, und liest in der Zeitung, mit der  er nachts seine Füße umwickelt hatte. Dann „entdeckt“ Cornelius plötzlich die Zuschauer, scheint zuerst zu erschrecken und bindet sie dann ganz allmählich und behutsam in das Geschehen auf der Bühne ein. Ein Junge in der ersten Reihe darf seinen Rasierspiegel halten, wird nach seinem Namen gefragt und ob er Tiere hat. Das ist das Stichwort für den Schauspieler, aus seinem vielseitigen Wagen Requisiten hervorzuzaubern und vor den Augen der Kinder einen Bauernhof entstehen zu lassen. Diese helfen eifrig mit, aus einfachen Dingen mithilfe ihrer Fantasie eine tolle Kulisse werden zu lassen. So wird der Rasierspiegel zur Sonne, die Teetasse zum Mülleimer. Es entspinnt sich die Geschichte von einem Bauern, der viele Tiere hat, eine Frau findet, die zu ihm passt und er zu ihr, Kinder bekommt, sich verschuldet, woran die Familie zerbricht, so dass er alleine und unglücklich auf dem Bauernhof zurückbleibt. Nachdem der Bauernhof in Flammen aufgegangen ist, packt er alles, was an Hab und Gut übriggeblieben ist, auf einen alten Kinderwagen und zieht in die Welt. Cornelius hat seine eigene Geschichte erzählt.
Die Kinder hat Roland Schumacher mit seiner Geschichte, die sie mit ihren eigenen Beiträgen ausschmücken und ergänzen durften, von Anfang bis Ende gepackt.
„Das war aber kurz“, sagte einer der kleinen Zuschauer am Schluss der intensiven 50 Minuten Theater. „Ohne euch“, sagt Roland Schumacher, „hätte ich die Geschichte gar nicht erzählen können.“ Und er lädt die Kinder ein, Fragen zu stellen oder Anmerkungen zu machen. Einige der  Kinder sind fasziniert von dem Wagen mit den vielen Kasten und Kästchen und Schubladen, in denen sogar ein Akkordeon Platz hat, und wollen wissen, wie er ihn gebaut hat. Roland Schumacher erklärt, dass die Bühnenbildnerin Céline Leuchter, die auch das Bühnenbild für das Theaterstück „Der Arbeitslose“ vor ein paar Jahren in Düren gestaltete, diesen raffinierten Wagen entworfen  hat.
 „Die Geschichte war ein bisschen traurig“, sagt ein Mädchen. „Aber auch ein bisschen lustig“, findet jemand anders. „Stimmt“, sagt Roland Schumacher. „So ist das Leben. Es ist nicht immer lustig. Aber zum Glück ist es auch nicht immer traurig.“

 

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