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Stipendiaten aus Syrien zu Gast im Böll-Haus: "Es ist ein neuer Anfang. Das gibt uns neue Hoffnung."

Düren, den 06.05.14

Düren. Bürgermeister Paul Larue hatte Schriftsteller und eine Künstlerin aus Syrien, die zurzeit als Stipendiaten Gäste im Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich sind, zu einem Gespräch eingeladen, um zu erfahren, wie ihnen der Aufenthalt dort gefällt und woran sie gerade arbeiten.

Die Stipendiaten aus Syrien Khedar Alaga (links), Roya Issa (links sitzend), Mohammad Matroud (Mitte) und Raed Wahsh (2. von rechts) nutzen die Zeit im Heinrich-Böll-Haus und erzählten Bürgermeister Paul Larue (2. von links) von ihrer Arbeit, Dr. Muhammad Safar Halabi (rechts) übersetzte.

Die Stipendiaten aus Syrien Khedar Alaga (links), Roya Issa (links sitzend), Mohammad Matroud (Mitte) und Raed Wahsh (2. von rechts) nutzen die Zeit im Heinrich-Böll-Haus und erzählten Bürgermeister Paul Larue (2. von links) von ihrer Arbeit, Dr. Muhammad Safar Halabi (rechts) übersetzte.

Dr. Muhammad Safar Halabi, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und sich in Düren mit zahlreichen Aktionen für sein Heimatland Syrien engagiert, übersetzte das Gespräch.
Kheder Alaga, Lyriker, Journalist und Literaturkritiker aus Damaskus, kam vor fünf Monaten ins Heinrich-Böll-Haus. "Ich bin hier sehr zufrieden", sagt er, "und sehr beschäftigt damit, ein in Syrien begonnenes Projekt weiterzuführen." Es handelt sich um eine literaturwissenschaftliche Arbeit über moderne syrische Poesie, die sich seiner Meinung nach seit den 70er Jahren nicht mehr rein am klassisch-arabischen Muster ausrichtet, sondern sich formal und inhaltlich auch westlich orientiert.
Mohammad Matroud, der mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern zu Gast in Langenbroich ist und seit einem Jahr hier lebt, ist ebenfalls sehr dankbar für die Möglichkeit, ungestört arbeiten zu können. "Es ist ein neuer Anfang. Das gibt uns neue Hoffnung", sagt er. Die Erfahrungen, die er hier gewinnt, möchte er den Menschen in Syrien, wenn sich die Lage dort beruhigt hat, weitergeben. Der Schriftsteller und Journalist hat viele Arbeiten in Syrien geschrieben und eine im Heinrich-Böll-Haus. "Meine letzte Arbeit ist die beste, weil ich sie in Ruhe und Frieden schreiben konnte", sagt er und erzählt, dass ihm der Aufenthalt in Langenbroich geholfen habe, seine Erlebnisse in Syrien zu verarbeiten.
Raed Wahsh, 1981 geboren und in einem palästinensischen Flüchtlingslager vor Damaskus aufgewachsen, gesteht, dass er große Angst vor dem Exil hatte. Seit Oktober lebt er in Langenbroich und machte hier eine ganz andere als die befürchtete Exil-Erfahrung: "Ich fühle mich zuhause, kann produktiv sein und trotzdem den Kontakt nach Hause halten." Der Dichter hat nach Ausbruch der Syrienkrise in 20 Tagen ein emotionsgeladenes Werk geschrieben, das er jetzt überarbeitet, und in dem er aus der Sicht eines Flüchtlings Geschichten erzählt, die er als Zeuge erlebt hat.
Roya Issa, 1973 geborene Malerin aus Damaskus, lebt seit einem Monat mit ihrer Tochter in Langenbroich und wartet auf die Ankunft einiger ihrer Werke aus Ägypten, um sie in einer Ausstellung auf Schloss Burgau zu zeigen.
Bürgermeister Paul Larue freut sich auf die Ausstellung und hofft auf Lesungen in Düren aus den in Langenbroich entstandenen Werken. Er nahm die Gelegenheit wahr, als Vorsitzender des Vereins "Heinrich-Böll-Haus Langenbroich" Stefan Knodel zu danken. "Er trägt als Geschäftsführer des Vereins die Hauptlast der Arbeit und steht in ständigem Kontakt mit den Stipendiaten. Dafür bin ich sehr dankbar!"
Durch Vermittlung von Stefan Knodel konnten Schülerinnen und Schüler des Stiftischen Gymnasiums im Geschichtsunterricht von Dr. Achim Jaeger die syrischen Gäste als Zeitzeugen befragen, und einige der Stipendiaten werden auch dem Jungen Theater Düren, das sich gerade auf eine Aufführung der "Troerinnen" vorbereitet, von ihren Erfahrungen mit Gewalt und Krieg berichten.

 

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