Die anfängliche Begeisterung verflog bald: Die jungen Soldaten stellten schnell fest, dass das Soldatenleben durchaus nichts Glorreiches oder Heldenhaftes hatte. Schlamm, Schmutz, andauernder Gefechtsdonner, unfähige Vorgesetzte, schlimme medizinische Versorgung. Die Familie daheim hoffte auf ein Lebenszeichen, doch die Post brauchte Wochen, um durchzukommen. Die Bevölkerung litt zunehmend unter dem Mangel an Lebensmitteln. Bald war klar, dass der Sieg nicht in sechs Monaten erlangt sein würde.
Dieser Prozess - von Begeisterung bis zur Ernüchterung, ja Verzweiflung - zeigte sich nirgends deutlicher wie in der Literatur: Ob Hurra-Patriotismus in Gedichten, nachdenkliche, aber beobachtende Briefe an die Familie daheim oder Schlachtenberichte aus den Schützengräben. Es sind Zeugnisse einer sich deutlich wandelnden Einstellung zum Gesehenen und Erlebten, die auch heute noch berühren.
Die Vorlesepaten der Stadtbücherei Düren werden am Mittwoch, dem 22. Oktober 2014, um 19.30 Uhr, aus Briefen, Gedichten und Berichten vortragen.
Musikalische Unterstützung erhalten die Vorleser von Marco Finster (Gitarre) und Eckbert Radunz (Geige).
Ab Montag, den 6. Oktober, sind die kostenlosen Eintrittskarten in der Stadtbücherei erhältlich.
Diese Lesung wird im Rahmen des Themenprogramms „Hundert Jahre Großer Krieg“ der Dürener Kulturbetriebe veranstaltet und freundlicher weise von der Sparkasse Düren unterstützt.