Wer die Dokumente im Stadt- und Kreisarchiv in Augenschein nehmen möchte, kann die Archivschatz-Vitrine zu den Öffnungszeiten des Lesesaals dienstags bis donnerstags von 8-12 und dienstags und donnerstags zusätzlich von 14-17 Uhr besichtigen.
Für das Amt Langerwehe wurde die Zusammenfassung zu einer Großgemeinde und die Einbeziehung der Nachbargemeinden Inden, Lucherberg und D‘horn angedacht. Für das alte Amt Echtz wurde ein Anschluss an Merken, Düren oder Langerwehe diskutiert. Am 1. Juli 1969 schlossen sich die Gemeinden Schlich, D’horn und Merode zu einer neuen Gemeinde zusammen. Für Langerwehe wurde geplant, das Amt Langerwehe in eine Gemeinde Langerwehe/Weisweiler zu überführen. Die Zugehörigkeit von Weisweiler wurde aber so kontrovers diskutiert, dass der Zusammenschluss 1968 abgelehnt wurde.
1971 wurde in einer Besprechung der amtsangehörigen Gemeinden und der Nachbargemeinden eine Übereinkunft getroffen, nach der die Gemeinden Lamersdorf, Frenz, Luchem, Lucherberg, Weisweiler, Langerwehe, Wenau, Jüngersdorf, Geich-Obergeich und D-horn eine Gemeinde bilden sollten. Das Aachen-Gesetz brachte dann zum 1. Januar 1972 die Auflösung der Ämter Langerwehe und Echtz und die Eingliederung von Weisweiler nach Eschweiler. Zur neuen Gemeinde Langerwehe gehörten nun Jüngersdorf, Wenau (ehemals Langerwehe), Luchem und Frenz (ehemals Lucherberg), Geich-Obergeich und D’horn (ehemals Echtz) sowie Teile der Gemeinde Derichsweiler (ehemals Merken).
Am 25. März 1971 unterzeichnen Inden, Altdorf, Lucherberg, Lamersdorf, Frenz, Luchem und Pier sowie der Schulverband Inden-Lucherberg und der Abwasserzweckverband Merödgen einen Gebietsänderungsvertrag. Im Verlauf des nächsten dreiviertel Jahres brachten verschiedene Parteien neue Modelle ins Spiel, zum Beispiel die Nord-West-Gemeinde mit Langerwehe und eine Nordgemeinde in Huchem-Stammeln zu der Pier gehören sollte. Inden und Lucherberg drohten mit Verfassungsklagen. Die Vorschläge blieben unberücksichtigt, und zum 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Inden mit den Teilen Altdorf, Schophoven, Pier, Lucherberg, Lamersdorf und Frenz gebildet.
Kommunale Neugliederung in Kreuzau und Hürtgenwald
Die Neuordnung der Gemeinden Kreuzau und Hürtgenwald ist vor etwa 50 Jahren nicht ganz ohne Diskussionen über die Bühne gegangen.
„Wir lassen uns nicht verplanen“, machte etwa Vossenacks damaliger Bürgermeister Palm 1968 Stimmung gegen die Pläne, die Gemeinde an den Kreis Düren anzugliedern, sie seien eine „ziemliche Unverfrorenheit“.
Auch über den neuen Namen für den Zusammenschluss der Gemeinden Bergstein, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau und Straß gab es unterschiedliche Meinungen. „Gemeinde Hürtgenwald“, „Gemeinde Gey“ oder sogar „Gemeinde Waldhau“ –laut Niederschrift der Gemeinde Kleinhau führte die Gemeindevertretung eine „eingehende und lebhafte Aussprache über Sinn, Ursprung und Bedeutung der bisher vorgeschlagenen Namen für die neue Einheitsgemeinde“. Am Ende fiel die Wahl auf „Hürtgenwald“, der Name war vor allem durch die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg mit der Bezeichnung „Huertgenforest“ eingeführt und von der Bevölkerung aufgegriffen worden.
Der Zusammenschluss der Gemeinden im Amt Kreuzau zur Großgemeinde Kreuzau verlief dagegen deutlich harmonischer, der Beschluss wurde am 1. Juli 1969 einstimmig gefasst. Nur der Übergang der Gemeinde Niederau zur Stadt Düren wurde aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte bedauert.
Mit dem Archivschatz präsentiert das Stadt- und Kreisarchiv jeden Monat Dokumente aus seinen Beständen. Die schriftlichen Zeugnisse liefern Aufschluss über die Geschichte, Zahlen, Daten und Fakten, aber auch über das ganz alltägliche Leben der vergangenen Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte.
Wer sich die Dokumente im Stadt- und Kreisarchiv ansehen möchte, kann die Archivschatz-Vitrine zu den Öffnungszeiten des Lesesaals dienstags bis donnerstags von 8 Uhr bis 12 Uhr und dienstags und donnerstags zusätzlich von 14 Uhr bis 17 Uhr besichtigen.
Kommunale Neugliederung im Kreis Düren
Heimbach und Düren
Die Kommunale Neugliederung hatte in Heimbach und Nideggen, wie in allen Amtsbezirken, erhebliche Auswirkungen auf das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben.
Am 1. Januar 1972 wurden die neun ehemaligen Gemeinden Abenden, Berg-Thuir, Embken, Heimbach, Hergarten, Muldenau, Schmidt, Vlatten und Wollersheim mit der bisherigen Gemeinde Nideggen zur Stadt Nideggen zusammengeschlossen. Die bis zur Kommunalen Neugliederung kleinste Gemeinde im Kreis Düren, Muldenau trug bis 1919 den Namen Pissenheim, bis die Namensänderung auf Erlass der Preußischen Regierung zu Aachen genehmigt wurde. Berg-Thuir, bestehend aus den Dörfern Berg vor Nideggen und Thuir, sowie Embken als auch Schmidt weisen alle Siedlungsgeschichten auf, die bis in die römische Zeit zurückgehen. Sie sind bis heute Stadtteile Nideggens.
Heimbach, das 1969 im Ersten Neugliederungsprogramm bereits Hausen, Hergarten und Vlatten eingemeindet hatte, wurde am 1. Januar 1972 vom Kreis Schleiden zum Kreis Düren zugeordnet und mit der Stadt Nideggen zusammengeschlossen. Nur ein Jahr später entschied der Verfassungsgerichtshof des Landes NRW allerdings, dass Heimbach wieder eine eigenständige Kommune wird. Grund dafür war eine Klage der Heimbacher Bevölkerung. Die zuvor eingemeindeten Gemeinden Vlatten, Hergarten und Hausen wurden zu Ortsteilen Heimbachs. Zwei Jahre später erfolgte die Ernennung zum Luftkurort. Heute gilt Heimbach als die kleinste Stadt Nordrhein-Westfalens.
Die Stadt Nideggen umfasste seitdem die bisherigen Gemeinden Nideggen, Berg-Thuir, Embken, Muldenau und Schmidt. Neben Schulreformen wurden auch Sportstätten modernisiert oder neu aufgebaut. Nideggen erhielt eine neue Hauptschule sowie ein neues Sportjugendheim. Ebenfalls in die Zeit der Kommunalen Neugliederung datiert die Gründung des Vereins Bollmann-Studio e.V., der sich für Kultur- und Denkmalpflege in der Stadt einsetzt und u.a. auch musikalische Veranstaltungen organisierte.
Auslagen Stadt- und Kreisarchiv
- Kurort Nideggen (Eifel), Burg, 1960-1970 (Bildarchiv 4 – Mappe 61, Nideggen neu 20)
- Luftbild Nideggen (KrB L 46)
- N. Saup, Heimbach, Geschichte einer Stadt (Kr Dü 455/1)
- Verfassungsbeschwerde Heimbach gegen die Kommunale Neugliederung (DN -297)
- Abschluss von Gebietsänderungen, Neugliederungsraum Nideggen (DN -295)
- Übersichtskarte Kommunale Neugliederung Kreis Düren nach der Gebietsreform 1971 In: Verwaltungsatlas Nordrhein Westfalen (St 44)
- Veranstaltungsflyer Verein Bollmann-Studio (S1/348)
- F-J. Brandenburg & D. Brandenburg, Nideggen – eine Stadt mit großer Geschichte, 2. Teil (Kr Dü 555/2)
- Luftbild Heimbach (KrB L 35)
- Neugliederung Raum Heimbach, Stellungnahme der Stadt Heimbach zum Vorschlag des Innenministers, bei der Neugliederung des Aachener Raumes ... vom 15. Januar 1971 (Kr Dü 522)
- Burg Heimbach (Bildarchiv 4 – Mappe 53, Heimbach 72)
Gründung der „Karnevalsgesellschaft Kruuschberger Funken“ im Dezember 1951
Die Kruuschberger Funken, die Funken vom Krausberg in Düren-Ost, sind hervorgegangen aus dem Vergnügungsausschuss der Sportfreunde 1919 Düren e.V. Schon 1947 fanden von diesem Verein initiierte Karnevalsveranstaltungen in der Ostschule statt. 1949 veranstaltete der Vergnügungsausschuss die erste richtige Sitzung in Merzenich. Die 1951 organisierte Veranstaltung wurde durch ein Unwetter verhindert, da die Jecken nicht mit der Straßenbahn zur Festhalle kommen konnten. Die damit verbundenen finanziellen Risiken führten dazu, dass der Sportverein den Karneval aufgeben wollte. Deshalb traf man 1951 Vorbereitungen zur Gründung einer Karnevalsgesellschaft. So gab es am 3. Dezember eine Gründungsveranstaltung mit 13 Personen. Man einigte sich auf den Namen „Kruuschberger Funken“ und setzte ins Wappen den „neuen“ Wasserturm, der bis Kriegsende den Krausberg zierte. Am 10 Dezember 1951 fand schließlich eine weitere Versammlung im Lokal Brück statt auf der 28 Anwesende den ersten Vorstand wählten. Mit Schreiben vom 3. Januar bestätigte die Stadtverwaltung, dass zum 17. Dezember 1951 eine Vereinstätigkeit aufgenommen wurde.
Im Januar 1952 wurde der Name von „1. Karnevalsgesellschaft Düren-Ost, Kruuschberger Funken“ in „1. Dürener Karnevalsgesellschaft Kruuschberger Funken“ geändert.
Nicht nur zur Karnevalszeit existierte ein reges Vereinsleben.
Prominente Mitglieder des Vereins und der Tanzgruppe waren Gisela und Willi Plum sowie Margot Eskens. Die Tanzgruppe und die 1974 gegründete Showtanzgruppe gewannen viele Preise und Meisterschaften.
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Vor 1700 Jahren, im Jahre 321, wurden Menschen jüdischen Glaubens zum ersten Mal in einer Urkunde in Köln erwähnt. Die erste Erwähnung von Juden in Düren ist einer Urkunde aus dem Jahr 1241 zu entnehmen. Darin festgehalten wurden die Steuerabgaben der Stadt Düren und der Juden an den König.
Seit dem Jahr 1500 ist eine jüdische Schule in Düren belegt, zeitweise an der Kölnstraße und am Viehmarkt. 1828 wird zum ersten Mal eine Synagoge erwähnt.
Durch die Jahrhunderte hinweg wurden Juden wiederholt zu Sündenböcken gemacht und verfolgt. Im Mittelalter wurden sie beispielsweise für die Pest verantwortlich gemacht und einige Mitglieder jüdischer Gemeinden aus diesem Grund getötet.
Im 19. Jahrhundert kam es landesweit zu Ritualmord-Vorwürfen gegen Juden. Auch der Jülicher David Levi musste sich im April 1840 einem solchen Vorwurf stellen. Es wurde zur Anzeige gebracht, er habe ein neunjähriges Mädchen schwer verletzt. Letztlich gab jenes Mädchen zu, nur gelogen zu haben und die Anklage gegen David Levi wurde fallen gelassen.
Das dunkelste Kapitel der jüdischen Geschichte in Deutschland ist in die NS-Zeit zu datieren. Pogromnacht, Deportation und Vernichtungslager sind ein paar der Schlagworte für diese Zeit. Auch in Düren brannte im November 1938 die Synagoge in der Schützenstraße, Juden wurden verschleppt und getötet.
Leider tauchen auch in modernen Zeitungen immer wieder Artikel über Schändungen der jüdischen Friedhöfe auf. Wiedergutmachungsakten und Flyer zu kooperativen Veranstaltungen, Schulprojekte usw. belegen auf der anderen Seite Versuche großer Teile der Gesellschaft, Juden wieder mehr zu integrieren, ohne die dunkle Vergangenheit zu vergessen.
Stadt- und Kreisarchiv
- Aachener Nachrichten Erste jüdische Gemeindeversammlung, 1. März 1946
- Westdeutscher Beobachter Wieviel Juden gibt es in Düren? 18. Januar 1935
- Flyer kooperative Veranstaltungen vom 1.-20. Februar 1987: Israel in Düren
Signatur: S1/230
- Achim Jaeger, Ein ‚Zeichen der Zeit‘. Zum Ritualmord-Vorwurf gegen die Eheleute Davin Levi (Jülich 1840), in: Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte Band 14, Signatur: ZB 148/14
- Neomi Naor, Erinnerung. Eine Dokumentation über die Jüdinnen und Juden in Düren von 1933 bis 1945, Signatur: St Dü 294/2
- Dürener Nachrichten ‚Vergessen kann man nicht‘, 9. November 2007
- Dürener Zeitung Standort der Synagoge in der Schützen Straße vor und nach dem 2. Weltkrieg, 9. November 1978
- Die Dürener Synagoge vor und nach Brand am 9. November 1938, Bildarchiv 4/Mappe 15
- Volkstimme-Zeitung für Einheit und Demokratie, Der Synagogenbrand in Düren. Wo sind die wirklichen Brandstifter zu suchen? Signatur: S1/230
- Dürener Nachrichten, Die Spuren festhalten bevor sie ganz verblassen, 24. Dezember 2012
- Dürener Korrespondenz- und Anzeigenblatt, Übersicht über den Schulbesuch der jüdischen Kinder in Düren, 23. Januar 1830
- Dokumentation über den Besuch der ehemaligen Dürener jüdischen Bürgerinnen und Bürger, 8.-14. Juni 1998, Signatur: S1/227
- Juden im Kreis Düren, Unterrichtsmaterialien, Signatur: Kr Dü 434/1
- Akte des Amts für Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts, Räumungsaufforderung an Sally Goldschmidt vom 28. April 1941, Signatur: W-Düren 15
- Akte des Amts für Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts, Bescheid in der Entschädigungssache William (Wilhelm) Nathan vom 6. November 1959, Signatur: W-Düren 107
Der Archivschatz des Monats ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadt-und Kreisarchivs im Haus der Stadt zu sehen.
Düren 1946 – in der völlig zerstörten Stadt beginnt der Wiederaufbau. Die Zeichen stehen auf Enttrümmerung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auch der Schulbetrieb, der seit dem 11. September 1944 ruht, wird allmählich wiederaufgenommen.
Am 15. November 1946 erscheint im Amtlichen Mitteilungsblatt für den Kreis Düren ein Aufruf des Stadt- und Kreisarchivs zur Einsendung von Erlebnisberichten aus der Kriegszeit. Infolgedessen erlässt der Kreisschulrat Hans Hilger ein Rundschreiben an die Schulleiter des Kreises mit der Bitte, Schulchroniken zu verfassen und an das Stadtarchiv weiterzuleiten. 47 Schulen (von 84) kommen dem Anliegen nach.
Die Berichte stellen viele Aspekte des Lebens – während und nach dem Zweiten Weltkrieg – in den jeweiligen Orten dar. Das Stadt- und Kreisarchiv Düren stellt diese Dokumente im Bestand „Schulchroniken“ (Findbuch FB 66) interessierten Bürgern zur Verfügung.
Der damalige Stadtarchivar Josef Geuenich (1943 – 1972) hatte die enorme Bedeutung einer Dokumentensammlung zum Zeitgeschehen erkannt und äußerte sich diesbezüglich im Verwaltungsbericht von 1946/1947:
„Ebenso wichtig – wohl noch vordringlicher – als die Erhaltung
der alten Archivbestände,
ist die Sammlung der Dokumente zum Zeitgeschehen.
Wenn nun bis heute – nachdem schon 2 Jahre
verflossen sind – nicht ein einziger Bericht, auch
kein Jahresbericht, im Archiv niedergelegt worden
ist, ist dies bedauerlich. Die spätere Zeit wird die
jetzige mit Recht anklagen.“
So ist dieses 74 Jahre alte Zitat heute aktueller denn je – in einer Zeit, in der zwar kein Weltkrieg herrscht, jedoch die Folgen einer Pandemie in gesellschaftliche und wirtschaftliche Gefüge eingreifen wie vielleicht zuletzt in Kriegszeiten.
Das Bewusstsein für Zeitgeschichte hat eine Renaissance erlebt – ebenso Archive, die nun als Gedächtnis der Gesellschaft wahrgenommen werden und das Klischee des „verstaubten Aktenarchivs“ ablegen.
Damals wie heute werden die Bürger zur Aufzeichnung ihrer aktuellen Erlebnisse aufgerufen, um diese dem Archiv zu übergeben und zu einer „späteren Geschichtsschreibung beizutragen“ (Oberstadtdirektor Düren, 1946).
à Kopie aus Amtl. Mitteilungsblatt 15.11.1946
Schulchronik Merzenich (enthält: "Merzenich nach der Evakuierung", verfasst von Netty Hamacher, Merzenich; "Fliegerangriff auf Düren", verfasst vom Schüler Josef Pecks; Schulchronik 1945/1946, verfasst von der Schulleiterin Steffy Thieme)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 28)
Schulchronik Muldenau (enthält: Orts- und Schulchronik, verfasst von Lehrer Peter Lövenich und von Muldenauer Schulkindern)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 31)
Schulchronik Wollersheim (enthält: Orts- und Schulchronik, verfasst von der Lehrerin Maria Fucks; Abschrift und Übersetzung eines amerikanischen Zeitungsartikels über Wollersheim aus "The Stars and Stripes" (21. März 1945)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 47)
Schule Gürzenich 1944-1956
(Quelle: StuKrDN, HS 21)
Schulchronik Nörvenich (enthält: Schul- und Ortschronik, verfasst von Lehrer Hermann Dauzenberg)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 34)
Schulchronik Wissersheim (enthält: Orts- und Schulchronik, verfasst von Lehrer L. Körffer)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 46)
Schulchronik Sievernich (enthält: Schul- und Ortschronik, verfasst von Lehrerin Magdalene Alff)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 41)
Schulchronik Rath (bei Nörvenich) (enthält: Orts- und Schulchronik, verfasst von Lehrer Hermann Bahnschulte)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 39)
Schulchronik Oberzier (enthält: Orts- und Schulchronik, verfasst von Lehrerin H. Leclerque)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 37)
Schulchronik Merode (enthält: Ortschronik 1939 - 1945, verfasst von Landwirt Peter Hourtz; Schulchronik 1945 - 1946, verfasst von Lehrer Josef Lersch; Aufsatz über die Martinsfeier 1946, verfasst von der Schülerin Marlene Combach)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 27)
Schulchronik Merken (enthält: Ortschronik, verfasst von Schulrektor Josef Sommer)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 26)
Schulchronik Lendersdorf (enthält: Ortschronik, verfasst von den Lehrerinnen M. Bier und S. Kratz sowie den Lehrern Hubert Peiffer und J. Wackerzapp)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 25)
Schulchronik Gey (enthält: Ortschronik, verfasst von Lehrer M. Erkens; Bericht über die Schicksale der in Gey ansässigen jüdischen Familien)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 15)
Schulchronik Südschule, Düren
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 10)
Schulchronik Ostschule, Düren (enthält: Schul- und Ortschronik, verfasst von Schulrektor Rütten)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 9)
Schulchronik Binsfeld (enthält: Schul- und Ortschronik; Erlebnisbericht aus der Zeit nach der Zwangsevakuierung und der Besetzung des Dorfes (verfasst von einem der drei Zivilisten, die im Dorf geblieben waren); Bericht des Lehrers über die Rückkehr ins Dorf)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 3)
Schulchronik Arnoldsweiler (enthält: Schulchronik 1945 - 1946; Erlebnisbericht des Josef Bachem über die Kriegsereignisse im Ort 1944 - 1946; Bericht über die Evakuierung 1944 (ohne Verfasser-Angabe)
(Quelle: StuKrDN, Sch-Chr 1)
Markus Berberich: Fahnen, Reden, Liebesgaben. Schule und Zeitgeschehen 1914-1945, in: Tafel, Griffel, Rutenstock – 150 Jahre Eifeler Volksschulleben, Meckenheim 1989, S. 199-226
(Quelle: StuKrDN, RhV 70)
Lehrerin Frau Maria Fucks, in: Wollersheim – ein Eifeldorf zwischen Krieg und Frieden, Düren 2008, S. 38
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 589)
Karl Heinz Türk: Lehrer an den ehemaligen katholischen Volksschulen der Gemeinde Nörvenich, Nörvenich 1989
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 25)
Margret Zens: Nörvenich in alten Ansichten, Zaltbommel/Niederlande 1990
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 407/1)
Karl Heinz Türk: 1939 bis 1945 – Kriegsereignisse in Nörvenich, Nörvenich 2009
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 674)
Heinz J. Vieth: 1150 Jahre Wissersheim. Ein Streifzug durch seine Geschichte, Nörvenich 1986
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 218)
Gerhard Bahnschulte: Erzählungen aus der Dorfgeschichte, Nörvenich 2012
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 675)
Georg Haskamp: Ober-Cyrin. [Chronik der Gemeinde Oberzier Kreis Düren], Mönchengladbach 1967, S. 184
(Quelle: StuKrDN, ZB 9/25)
Albert Trostorf: Gegen das Vergessen… Das Kriegsende in den Orten zwischen Inde und Rur in den Schicksalsjahren 1944/45. Teil 2, Merode 2017
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 929/2)
Volksschule Merzenich. Schulentlassung am 21. März 1937
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 111)
Volksschule Merzenich. Schulentlassung vor „Deutschen Volkstag für Ehre, Frieden und Freiheit“ 1936
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 112)
Karl Heinz Türk: Binsfeld 966-2000. 1100 Jahre Ortsgeschichte in Stichworten, [Nörvenich] 2002
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 527)
Hauptschule Ostschule Düren, Düren 1974
(Quelle: StuKrDN, St Dü 326)
Peter Marx: Kindheit und Schulzeit in Merken, in: Merkener Geschichte, Bd. 7, Düren 2010, S. 9-24
(Quelle: StuKrDN, St Dü 446b/7)
Schulen in der Herrschaft Merode. Ein Beitrag zur Geschichte der alten Schulen in den Dörfern D’horn, Merode, Schlich und Geich, Merode 2002
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 924)
Girbelsrath, Golzheim, Merzenich, Morschenich in Bildern des 20. Jahrhunderts, Merzenich 2002, S. 35
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 526)
Therese Meyer [u.a.]: Archivbilder Merzenich, Erfurt 2010
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 624)
Franz-Josef Brandenburg: Daten und Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Pissenheim / Muldenau 496-1999, Nideggen 1999
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 1062)
Ostschule vor 1945
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 4, Mappe 2/Blücherplatz 2)
Ostschule nach 1945
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 2, Mappe 56/18)
Südschule 1929
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 4, Mappe 11/Viktoriastraße 2)
Südschule nach 1945
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 2, Mappe 62/105)
Lendersdorf mit Schule nach 1945
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 4, Mappe 38/Lendersdorf 2)
Jochen Hils: Aus der Geschichte von Sievernich, Sievernich 2016, S. 153
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 778/1c)
Erziehungsanweisung, Schule Wollersheim, ca. 1946
(Quelle: StuKrDN, Sammlung 5)
Henn, Hans: Wollersheimer Histörchen. Sitten, Geschichten und alte Gebräuche im Spiegelbild der Jahreszeiten, Nideggen 2013, S. 111
(Quelle: StuKrDN, Kr Dü 965)
Gürzenich mit Schule 1902
(Quelle: StuKrDN, Bildarchiv 4, Mappe 26/Gürzenich 2)
20. November 1420: Erste urkundliche Erwähnung des Muttergotteshäuschens
Das alte Muttergotteshäuschen wird erstmalig urkundlich in einer Verkaufsurkunde vom 20. November 1420 erwähnt. Verschiedene Quellen führen seine Entstehung aber sehr viel weiter zurück und zwar auf das Jahr 1359. Damals hatten die Karmeliter, auch „die Brüder der lieben Frau vom Berge Karmel“ genannt, gerade an der Bonner Straße ein Kloster und eine Kirche gebaut. Im Mittelalter stellte man häufig den Leidensweg Jesu nach. Dieser musste möglichst auf einem „Kalvarienberg“ enden. So liegt die Annahme nahe, dass die Karmeliter von ihrem Kloster aus einen Pilgerpfad auf die nächstgelegene Anhöhe, nämlich zum Muttergotteshäuschen, einrichteten. Hierher führten in den Jahrhunderten seiner Existenz verschiedene Kreuzwege, die alljährlich als Prozessionsweg genutzt wurden. Es gibt aber nirgendwo einen schriftlichen Beleg, z.B. über Baukosten, der besagt hätte, wer das erste Muttergotteshäuschen tatsächlich gebaut hat und wann.
Umgebaut oder renoviert wurde es in den letzten 600 Jahren häufiger. Erstmals nach der Jülicher Fehde 1543, dann wiederum nach dem Einfall der Franzosen um 1800 herum. 1822 wurde die Marien-Figur über dem Eingang eingebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Muttergotteshäuschen zu klein für die Pilgerströme. Deshalb initiierte Dechant Vaassen einen Neubau, der am 13. Oktober 1895 eingeweiht wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde dieser komplett zerstört und musste wiederaufgebaut werden. Auch das alte Muttergotteshäuschen musste zwischen 1946 und 1948 renoviert werden. Jahrzehnte später, von 1979 bis 1981, wurde es noch einmal instandgesetzt.
Der Archivschatz des Monats ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadt-und Kreisarchivs im Haus der Stadt zu sehen.
„Tag der Deutschen Einheit“
Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel, wurde das Ende der Trennung Deutschlands eingeläutet. Ein Jahr später – am 3. Oktober 1990 – trat der Einigungsvertrag in Kraft. Damit war die 45jährige Trennung von Ost- und Westdeutschland überwunden.
Seitdem feiert Deutschland am 3. Oktober den „Tag der Deutschen Einheit“, wobei die Feierlichkeiten (Staatsakt und Bürgerfest) jedes Jahr in einer anderen größeren Stadt ausgerichtet werden.
Auch die Stadt Düren feierte die Wiedervereinigung. Am 3. Oktober 1990 fand eine Sondersitzung des Rates der Stadt Düren statt, an der die Delegationen der Projektpartnerstädte Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) und Brück sowie viele Bürger teilnahmen.
Im Jahr 2020 jährt sich der Feiertag zum 30. Mal. Das zentrale Fest wird in Potsdam stattfinden.
Doch auch vor der Wiedervereinigung 1990 existierte der „Tag der deutschen Einheit“ und wurde in Erinnerung an den Volksaufstand 1953 in der DDR gefeiert.
In Düren fanden jedes Jahr am 17. Juni Gedenkstunden und Kundgebungen auf dem Rathausvorplatz statt.
Bitterfeld und Düren
(Quelle: Ratsprotokoll 188/90, 23.5.1990)
Im Jahr 1990 wird eine Partnerschaft mit der Stadt Bitterfeld in der DDR beantragt, um bereits bestehende Kontakte zwischen Dürenern und Bitterfeldern Bürgern und Vereinen zu vertiefen und gleichzeitige Hilfe auf wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene zukommen zu lassen.
Der Weg zur Einheit – Chronik
(Quelle: https://www.bpb.de/izpb/214147/der-weg-zur-einheit-chronik)
9. November 1989 Günter Schabowski (DDR, ZK-Sekretär für Information), gibt bekannt, dass die DDR ihre Grenzen geöffnet habe; Massenansturm an den Grenzübergängen; Grenzsoldaten öffnen schließlich nach 28 Jahren die Berliner Mauer
Bad Königshofen und Düren-Niederau
1971 entstand eine (inoffizielle) Städtefreundschaft zwischen Niederau und Bad Königshofen im Grabfeld (Nordbayern, Grenzgebiet zur ehemaligen DDR). Durch gegenseitige Besuche, Kontakte und Seminare, erfuhren auch die Dürener im Westen, was es bedeutete, in einer Region entlang der DDR-Grenze zu leben.
Der Archivschatz des Monats ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadt-und Kreisarchivs im Haus der Stadt zu sehen.
Postkarten aus dem Gebiet des alten Kreises Jülich
Der Archivschatz dieses Monats behandelt kein bestimmtes Dokument und keinen Stichtag. Das Stadt- und Kreisarchiv sammelt nicht nur Akten und Fotos, sondern auch andere Dokumente aus dem Gebiet des heutigen Kreises Düren bzw. der Altkreise Düren und Jülich. Dazu zählen zum Beispiel Postkarten. Die Sammlung zum Südkreis ist schon recht groß, die Sammlung zum Nordkreis oder dem alten Kreis Jülich ist noch sehr dünn bestückt. Wir haben aus jedem Ort, der schon vertreten ist, Postkarten ausgewählt und zeigen hier eine kleine Reise durch den Kreis Jülich. Man sieht, es gibt noch jede Menge Raum für Ergänzungen. In der Sammlung gibt es auch Feldpost und Ansichtskarten von Ereignissen. Wir freuen uns sehr über Fundstücke und Ergänzungen aus der Bevölkerung!
Ansichtskarten
Ansichtskarten oder auch Postkarten haben als Merkmal, dass jeder der sie in die Hand bekommt, die Nachrichten darauf lesen kann. Das Postgeheimnis entfällt. In anderen Ländern gab es "Postkarten" schon im 18. Jahrhundert. In Preußen und damit auch im Rheinland wurde die erste "Offene Karte" 1865 eingeführt. Die Karte wurde überwiegend genutzt um Vertreterbesuche anzukündigen. Die erste wirklich privat nutzbare Mitteilungskarte wurde 1870 eingeführt. Diese Karte wurde für kurze Mitteilungen wie "Ankomme Freitag 13. 14.00 Uhr" genutzt, ähnlich wie ein Telegramm, nicht ganz so schnell und günstiger als Telegramm und Postkarte. Bis 1925 wurde teilweise dreimal täglich die Post ausgetragen, so dass man relativ schnell per Post Termine vereinbaren konnte.
An 1896 setzten sich Ansichtskarten durch, bei denen die ursprünglich zum Schreiben zu nutzende Seite mit einem oder mehreren unterschiedlich großen Bildern bedruckt wurde, und damit zum Gruß aus der Fremde werden konnte, ohne das lange Landschaftsbeschreibungen erfolgen mussten.
Im deutsch-französischen Krieg 1870 und im 1. Weltkrieg wurde die Feldpostkarte intensiv genutzt.
Aldenhoven
Aldenhoven wird erstmals in einer Urkunde vom 11. August 922 erwähnt. Im 2. Weltkrieg wurden zwei Landmarken, der Turm der Kirche und der alte Wasserturm zerstört.
Jülich
Jülich ist die alte Herzogsstadt. Auf der Postkarte ist das alte Landratsamt des Kreises Jülich (gebaut . Postkarten aus dem Gebiet der Stadt Jülich nehmen wir gerne auf, sammeln diese aber nicht aktiv, da die Stadt Jülich ein eigenes hauptamtlich besetztes Stadtarchiv hat mit einer umfangreichen Bildersammlung.
Stetternich
Stetternich wird 1972 nach Jülich eingemeindet. Die Kirche St. Martinus wurde schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Sie wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt.
Inden
Der alte Ort Inden fiel wie viele Orte in der Umgebung dem Braunkohletagebau zum Opfer. Viele Gebäude und Merkmale der Umgebung lassen sich auf alten Postkarten wiederfinden, die damit auch die Geschichte dieses Ortes gut dokumentieren könnten.
Mündt
Mündt wird bereits 650 nach Christus erwähnt. Zusammen mit Opherten gehört es heute zur Gemeinde Titz.
Rödingen
Vor der kommunalen Neugliederung 1972 war Rödingen eine eigene Gemeinde. Die Umstrukturierung war sehr umstritten. Bekannt war Rödingen in der Vorkriegszeit für sein Krankenhaus und eine Bockwindmühle. Bis heute steht hier eine der wenigen Synagogen, die den 2. Weltkrieg überstanden.
Siersdorf
Ersterwähnt 1153. Nach dem 2. Weltkrieg war der Hauptarbeitgeber die Zeche "Emil Mayrisch". Außerdem findet sich im Ort die Deutschordenskommende Siersdorf.
Der Archivschatz des Monats ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadt-und Kreisarchivs im Haus der Stadt zu sehen.
August 1949: Die Annakirmes fällt wegen einer Typhusepidemie aus.
In unserer Serie bewegen wir uns weiter vorwärts in der Zeit und widmen uns in diesem Monat dem Thema „Typhus“. In Stadt und Kreis Düren traten Typhusepidemien nach dem 2. Weltkrieg auf.
Eine große Epidemie nahm im Sommer 1949 ihren Lauf. Im Juni begann laut Zeitungsbericht die Ausbreitung. Nach einer Woche gab es 130 Krankheitsfälle im Kreisgebiet. Eine Folge der Krankheitsfälle war die Absage der Annakirmes. Schützenfeste und andere Großveranstaltungen wurden ebenfalls abgesagt. Gleichzeitig führte das Gesundheitsamt öffentliche Impfungen durch. Der Eishandel wurde aus hygienischen Gründen verboten. Die Landesregierung wurde um Hilfe gebeten. Als Ursache wurde schließlich die fehlende Kanalisierung ausgemacht und der Ausbau derselben vorangetrieben.
Der Name Typhus kommt vom altgriechischen Dunst, Nebel, übertragen auch Umnebelung der Sinne. Zu den Symptomen der Krankheit gehört unter anderem Schwindel. Es gibt verschiedene Krankheiten die volkstümlich als Typhus bezeichnet wurden, z.B. Fleckfieber.
Typhus gibt es auch schon seit dem Altertum. Erst im 19. Jahrhundert wurden die verschiedenen Typhus genannten Krankheiten genauer unterschieden. Typhus wird durch ein Bakterium übertragen. Menschen können dieses Bakterium noch Monate nach durchgemachter Erkrankung übertragen. Er gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten. Um die Jahrhundertwende wurde das Trinkwasser als Übertragungsweg für Typhus ausgemacht.
Die Krankheit verbreitete sich Ende des 19. Jahrhunderts im Südwesten Deutschlands, vor allem in dicht belegten Quartieren bei Bergarbeitern und Soldaten. Zur Bekämpfung der Seuche wurden durch das Reichsgesundheitsamt und das Institut für Infektionskrankheiten in Berlin Untersuchungskommissionen eingesetzt.
Hauptaufgabe war die Untersuchung verdächtigen Materials und das Nachvollziehen der Ansteckungswege.
Der erste Impfstoff, mit Nebenwirkungen wird 1896 entwickelt.
1905 wurde dazu ein preußisches Seuchenschutzgesetz erlassen.
Zu Beginn wurden zur Bekämpfung der Krankheit vor allem Hygienemaßnahmen in Bezug auf die Sauberkeit des Trinkwassers und der Sanitäreinrichtungen (in vielen Fällen noch Plumpsklos oder ähnliches) umgesetzt. Gleichzeitig wurde die Zahl der Isolierstationen vergrößert.
Die Umsetzung der Maßnahmen zur Wasserversorgung traf auf Widerstand. Viele Häuser hatten eigene Brunnen, die Gebührenerhebung zur zentralen Wasserversorgung bedeutet für viele eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Auch im Kreisgebiet wurden die letzten Dörfer erst in den 60er Jahren zwangsweise an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen, und darüber hinaus die pauschale Wasserabrechnung durch Wasseruhren ersetzt.
Der Archivschatz des Monats August ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadt-und Kreisarchivs im Haus der Stadt zu sehen.
Im Mai 1894 wurde die Bismarckbrücke an der verlängerten Tivolistraße eingeweiht. Für die Errichtung der Brücke spendete Eberhard Hoesch der Stadt 50.000 Mark (14. Juli 1891).
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann 1947 die Enttrümmerung der kriegszerstörten Bismarckbrücke und ein Notsteg wurde errichtet.
Am 16. Mai 1950 wurde die wiederaufgebaute Brücke eingeweiht.
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert an die Geschichte der Stadtbücherei Düren. Die 1871 gegründete Stadtbibliothek befand sich zunächst im Rathaus am Marktplatz. 1905 zog sie in das neu erbaute Leopold-Hoesch-Museum, das beim Luftangriff am 16. November 1944 beschädigt wurde. Dabei wurde der Bücherbestand von 32.000 Bänden vollständig zerstört.
Nach 6 Jahren Aufräumungs- und Sichtungsarbeiten wurde die Stadtbücherei Düren am 8. Januar 1951 im wiederhergestellten Flügel des Leopold-Hoesch-Museums eröffnet. Jedoch begann man erst als Thekenbücherei mit 2.000 Bänden und 5 Zeitschriften. Erst 1952 wurde ein öffentlicher Leseraum eingerichtet.
Chronik der Stadtbücherei Düren:
1871 | Eröffnung der Stadtbibliothek im Rathaus am Markt |
1891 | Die Stadtbibliothek erhält im Erweiterungsbau des Rathauses in der Weierstraße zusammen mit dem Stadtarchiv und der Altertumssammlung eine neue Unterkunft |
1905 | Einzug in das neue Leopold-Hoesch-Museum im Erdgeschoss |
1934 | Erster ausgebildeter Diplom-Bibliothekar als Leiter (Heinrich Meyn) |
16.11.1944 | Volltreffer in den Bibliotheksflügel des Museums, Zerstörung des gesamten Buchbestandes |
30.5.1945 | Beginn der Aufräumarbeiten im Museum |
1946-1951 | Aufbau der Stadtbücherei durch Heinrich Meyn |
8.1.1951 | Neueröffnung im Museum |
1.3.1952 | Stadtbücherei erhält öffentlichen Leseraum |
1960 | Einrichtung einer Zweigstelle in der Grüngürtelschule (bis 1970) |
1966 | Pensionierung von Stadtbibliothekar Meyn nach 32-jähriger Tätigkeit, Nachfolgerin: Frau Neumann-Wiegand |
16.3.1971 | Eröffnung der Stadtbücherei in neuen Räumen in der Arnoldsweilerstraße (Freihandbibliothek: 21.000 Bände, 48 Zeitschriften, 13 Zeitungen) |
28.9.1991 | Einzug ins neu errichtete Haus der Stadt |
6. Dezember 1419: Der Apotheker Heinrich von Rees führt in Düren eine Apotheke
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert an das Apothekenwesen in Düren, das im Jahr 1419 mit dem Apotheker Heinrich von Rees seinen Anfang nahm.
Dieser kam aus Köln und wurde von Herzog Reinhold von Jülich überredet, sich in Düren niederzulassen. Zur Unterstützung bat der Herzog in einer Urkunde vom 6. Dezember 1419 die Stadt Aachen um freies Geleit für Heinrich von Rees, da ein Apotheker sehr viel durch das Land reiste.
Die Nachweise dafür finden sich im Landesarchiv in Duisburg. Aufgrund des Stadtbrandes ist die schriftliche Überlieferung vor 1543 sehr dürftig. Nachweise von weiteren Apothekern finden sich in den Stadtrechnungen von Düren. Eine von Apotheker Arnold Breidtbach aus dem Jahr 1610 ist unser Archivschatz des Monats.
5. November 1919 und 25. November 1929
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert an den November vor hundert Jahren, als Düren nach Ende des Ersten Weltkriegs von englischen Soldaten besetzt war. Am 5. November 1919 zogen sie aus Düren ab und machten etwa 5.000 französischen Soldaten Platz.
Die französische Besatzungszeit, in der Kindergärten, Schulen und Ländereien sowie Häuser beschlagnahmt wurden, dauerte zehn Jahre. Viele Postkarten aus den 1920er Jahren dokumentieren den Einfluss der Besatzungsmacht auf die Stadt Düren. So wurden die Gebäude, die unter französischer Verwaltung standen, auf den Karten auf Französisch beschrieben. Im Bestand des Stadt-und Kreisarchivs Düren befinden sich viele Postkarten von Besatzungssoldaten, die in Düren stationiert waren.
Vor 90 Jahren, am 25. November 1929, verließen die letzten französischen Soldaten Düren. In der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember nahmen etwa 20.000 Personen an der Befreiungsfeier auf dem Marktplatz und auf dem Kölnplatz teil.
Oktober 1959
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert an den 10. und 11. Oktober 1959, als Dürener Stadtverordnete und Verwaltungsvertreter zum ersten Mal die Partnerstadt Ville de Valenciennes besuchten.
Die Städtepartnerschaft zwischen Düren und Valenciennes entwickelte sich eher zufällig. Der stellvertretende Oberbürgermeister von Valenciennes, Fernand Nicaise, war in Deutschland auf der Suche nach einer Partnerstadt und fuhr auf dem Rückweg durch Düren. Dabei entdeckte er die vielen Gemeinsamkeiten der Städte, die sich ähnlich waren wie Zwillinge (Jumelles) und so wurde im Frühjahr 1959 die Städtepartnerschaft (Jumellage) geschlossen.
Im Oktober 1959 besuchten die Dürener Stadtverordneten die neue Partnerstadt. Der Oberbürgermeister bekam bei dem Besuch die „Medaille d’honneur“ der Stadt Valenciennes. Im Dezember erfolgte der Gegenbesuch des Stadtrats von Valenciennes in Düren.
Die Stadtverordneten besichtigten in Valenciennes unter anderem das Rathaus. In der Veröffentlichung zum Jubiläum der Städtepartnerschaft 1989 heißt es: In beiden Städten sei nun der Wiederaufbau im Gange, wobei der Autor als bemerkenswert hervorhebt, dass die neuerbauten Rathäuser von Düren und Valenciennes – die übrigens beide 1959 fertiggestellt wurden – sich sehr ähnlich sehen (wenn man von der erhaltenen alten Fassade des Valencienner Rathauses absieht).
25. September 1892: Enthüllung des Bismarck-Denkmals
Für die Errichtung eines Bismarck-Denkmals wurden in kurzer Zeit wurden über 50.000 Mark gesammelt und am 28. Januar 1891 die Zustimmung zur Ausführung des Vorhabens eingeholt.
Nachdem Fürst Bismarck seine Einwilligung gegeben hatte, wurde die Ausführung des Denkmals am 7. Februar 1891 dem Berliner Bildhauer Joseph Uphues übertragen.
Während der feierlichen Enthüllung am 25. September 1892 wurde das Denkmal unter „Hurra“-Rufen, dem Donner der Böller und dem Glockengeläut der evangelischen Kirche in die Obhut der Stadt Düren übergeben.
Als einziges Personendenkmal überstand das Bismarck-Denkmal den Zweiten Weltkrieg beinahe unbeschadet. Der Sockel und die übrigen begleitenden Figuren wurden jedoch zerstört.
1956 wurde die Statue im Theodor-Heuss-Park wieder aufgestellt und 60 Jahre später aufgrund der Bauarbeiten für das neue „Bismarck-Quartier“ wieder entfernt.
Zurzeit befindet sich das Denkmal in einem Lagerraum und soll nach diversen Diskussionen im Kulturausschuss mit einer erläuternden Tafel neben dem neuen „Bismarck-Quartier“ wieder aufgestellt werden.
Kurze Beschreibung des Denkmals von 1892:
25. August 1919: Errichtung des Kreiswohlfahrtsamtes
Das Archiv von Stadt Düren und Kreis Düren erinnert im August an den 100. Geburtstag des Wohlfahrtsamtes des Kreises Düren.
Am 25. August 1919 verabschiedete der Kreisausschuss Düren die "Errichtung eines Kreiswohlfahrtsamtes". Leiter des Amtes wurde Kreisausschusssekretär Jungbluth, der dies unter der Bezeichnung Direktor bis zu seinem Tod im Dienst, am 16.11.1944, blieb.
Die Kosten des Amtes sollten bis zu 10.000 RM aus dem laufenden Haushalt finanziert werden. 1922 hatte das Amt an Personal: einen Direktor, eine Kreisfürsorgerin, 4 Verwaltungsgehilfen, 2 Schreibkräfte und 2 Lehrlinge. Aufgrund der wachsenden Arbeit wurden später mehr Fürsorgerinnen eingestellt. Schon 1922 erhielt das Wohlfahrtsamt Unterstützung durch Personal aus verschiedenen Klöstern.
Aufgabe des Kreiswohlfahrtsamtes sollte die Bearbeitung aller Angelegenheiten, welche sich auf die Kriegswohlfahrtsbestrebungen des Kreises bezogen, sein. 1929 hatte sich das soweit entwickelt, das darunter alle möglichen Arten von Fürsorge zu verstehen waren: Kinder- und Jugendfürsorge ebenso wie Fürsorge für Kranke und Be-hinderte. Die drei Säulen sollten sein: gesundheitliche Fürsorge, wirtschaftliche Fürsorge, Jugenderziehung und Volksbildung.
Nach dem 1. Weltkrieg entstanden überall Wohlfahrtsämter, die die durch den Krieg entstandene Not der Menschen lindern sollen. Das Armenwesen, mit Ausnahme der Anstaltspflege, gehörte dabei nicht zum Aufgabenbereich, sondern wurde von Verbänden übernommen.
Juli 1869: Baubeginn der Dürener Zuckerfabrik
Das Archiv von Stadt Düren und Kreis Düren erinnert an den Baubeginn der Dürener Zuckerfabrik im Juli 1869 in der Paradiesstraße.
Der "Dürener Zucker" war über hundert Jahr lang ein Markenzeichen der Stadt Düren.
Am 23. Juni 1869 wurde die Firma von Schoeller, Peill & Brockhoff gegründet. Dabei übernahm der erst 23jährige Leopold Peill die Leitung der Geschäfte und der Angelegenheiten der Gesellschaft.Im Juli 1869 war dann schließlich der Baubeginn der Zuckerfabrik Düren in der Paradiesstraße.
Näheres über die Gründung der Zuckerfabrik ist leider nach dem Verlust der meisten Unterlagen im Zweiten Weltkrieg nur aus einem Gründungsbericht zu erfahren, den man zufälligerweise 1960 in einer versiegelten Flasche entdeckte, die sich im Grundstein unter dem Zuckerhaus befand.
25. Juni 1845: Feierliche Einweihung der Auferstehungskirche
Das Archiv von Stadt Düren und Kreis Düren erinnert an die feierliche Einweihung der Auferstehungskirche an der heutigen Schenkelstraße am 25. Juni 1845. Hierbei handelte es sich um eine Schenkung von Rudolf Schenkel, Leopold Schoeller, Friedrich Schoeller, Eberhard Hoesch und anderer. Der Architekt Johann Peter Cremer war der Landbauinspektor in Aachen.
Seit 1649 diente die ehemalige Fleischhalle auf dem Viehmarkt (an der Stelle des später erbauten Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Kaiserplatz) als Predigthaus der Reformierten. Da das Gebäude schließlich zu klein und baufällig wurde, gründeten die oben genannten Stifter 1839 einen privaten Kirchenbau-Verein und errichteten die Auferstehungskirche, die am 10.09.1844 der reformierten Gemeinde geschenkweise übertragen wurde. Am 16. November 1944 wurde das Kirchenbauwerk völlig zerstört.
5. Mai 1969: Erlass zur Errichtung des Burgau-Gymnasium
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert an die Gründung des Burgau-Gymnasiums vor 50 Jahren. Das Kultusministerium genehmigte mit Erlass vom 5. Mai 1969 den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung „zur Errichtung eines Neusprachlichen Gymnasiums und naturwissenschaftlichen Gymnasiums für Jungen und Mädchen“.
Nach den darauffolgenden Sommerferien nahm die neue Schule zunächst mit vier Sexten ihren Schulunterricht in vier Klassenräumen der Grüngürtelschule auf. Die Schulleiterstelle wurde zum 7. September 1970 von Oberstudienrat Ferdinand Mäsch angetreten. Am 17. Februar 1972 beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig den Namen Burgau-Gymnasium. Mit dem Neubau in der Karl-Arnold-Straße wurde im April 1975 begonnen, der Schulbetrieb startete im Jahr 1976/77.
22. April 1959: Küstenminensuchboot (KMS) „Düren“ wird in Dienst gestellt
Vor 60 Jahren wurde das Küstenminensuchboot (KMS) „Düren“ in Dienst gestellt. Mit der Namensgebung sollte nach der Zerstörung der Stadt Düren die Wiederaufbauleistung anerkannt und gewürdigt werden.
Das Boot lief am 12. Juni 1958 vom Stapel und wurde von der Gattin des Dürener Oberbürgermeisters Heinrich Spies auf den Namen „Düren“ getauft. Die „Düren“ hatte eine Wasserverdrängung von 370 Tonnen, eine Länge von 45 Metern und eine Breite von 8,3 Metern. Zwei Maybach-Dieselmotoren von je 2000 PS gaben dem Boot eine Geschwindigkeit von 17 Knoten. Dieser Boots-Typ bestand vollständig aus Holz. Zur Besatzung gehörte eine 46-köpfige Mannschaft.
Ab 1978 wurde das Minensuchboot in ein Hohlstablenkboot umgebaut. Bis zur Außerdienststellung im Jahr 2000 gab es rege Besuche der Besatzungen in Düren und Abordnungen der Stadt auf dem Boot. Die Partnerschaft wurde aktiv von den Bürgerinnen und Bürgern gepflegt und gestaltet. Eine Miniaturnachbildung des Minensuchboots und der Anker als Erinnerungsstück sind im Foyer des Rathauses ausgestellt.
2011 kaufte ein Privatmann die „Düren“. Von da an war sie von da an unter dem Namen „Snow Petrel“ (US-Flagge) für Expeditions- und Tauchfahrten in Hout Bay (Südafrika) im Einsatz.
31. März 1949: Die „Schweizer Damen“ verlassen Düren wieder
An diesem Tag stand auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung der Punkt: Abschlussbericht über die karitative Hilfe der Schweizer Spende und Ehrung der Damen des Schweizer Hilfswerks.
Die Schweizer Spende war eine von der Schweiz eingerichtete Hilfsaktion für zerstörte Städte außerhalb und später auch innerhalb Deutschlands. Sie sollte in erster Linie Kindern, werdenden und stillenden Müttern sowie Krankenhäusern dienen. In Düren wurden 25 Baracken an der heutigen Dechant-Bohnekamp-Straße aufgebaut, um die Wohnungsnot zu lindern. Bis zu 400 Personen lebten dort. Um die Baracken herum gab es kleine Selbstversorger-Gärten, in der Hilfe enthalten war auch Saatgut dafür. Ab April 1946 wurde eine Speisung für Kinder eingerichtet und Stoffe und Wolle bzw. Leder und Gummi zur Verfügung gestellt, aus denen in Nähstuben und Schuhwerkstätten Kleidung und Schuhe hergestellt wurden.
Am 15. Februar 1975 wurde die unvollendet gebliebene Gedenkstätte des Ersten Weltkrieges am Fuchsberg abgebrochen. Sie sollte an die gefallenen Soldaten aus dem Dürener Stadtgebiet erinnern. Auf dem Gelände wurde später ein neues Wohngebiet (Grüner Weg – Stresemannstraße – Wibbelrusch) gebaut. Der walzenförmige Rundbau wurde im Volksmund „Elefantenklo“ genannt.
Zur Feier der Grundsteinlegung am 22. Mai 1938 waren ganze Kompanien angetreten. Die Arbeiten am Ehrenmal wurden jedoch kurz danach unterbrochen und schließlich ganz beendet. Die Gedenkstätte blieb unvollendet und auch die bereits angefertigten acht Steintafeln mit den Namen der 700 gefallenen Soldaten wurden nie angebracht.
Das Stadt- und Kreisarchiv Düren erinnert diesen Monat an den 28. Januar 1889, an dem das Haus „zum Schlüssel“ abgerissen wurde. Es erhielt im Januar 1792, als die Zählung der Dürener Häuser 1792 beschlossen wurde, die Hausnummer 1.
Am 14. Januar 1792 beschloss der Dürener Stadtrat die Nummerierung der damals „ohngefehr“ 514 Häuser. Im Ratsprotokoll heißt es:
„Zur numerierung der häuser, deren ohngefehr 514 an der Zahl… hat man denen erschienenen beyden bürgeren jacob Bogen, und Glassner Anton Pizler die numerierung der Stadt häußer deren ongefehr 514 an der Zahl seyn werden, an denselbe thürschwellen übergeben, wofür denselben für jeden nummer, so ordnungsmäßig gemacht und angestrichen 2 1/4 Stüber zalt werden sollen.“
Die Häuser wurden durchlaufend von 1-514 bzw. später 561 durchnummeriert, beginnend mit dem Kölntirmpt bis zum Wirteltirmpt. Tirmpter hießen die fünf Stadtviertel in Düren: Kölntirmpt, Obertirmpt, Holztirmpt, Philippstirmpt und Wirteltirmpt.
Die Nummer 1 bekam das Haus „zum Schlüssel“, das 1592 erbaut wurde. Eine im Stadt- und Kreisarchiv aufbewahrte Rolle aus dem Nachlass des ehemaligen Stadtarchivars Josef Geuenich zeigt zwischen 1645 und 1799 die jeweiligen Besitzer in einzelnen Stichjahren.
1955 befand sich Düren im Wiederaufbau. Die Einwohnerzahlen wuchsen stetig und mit ihnen das Kulturbedürfnis der Bevölkerung. Der Theatersaal in der Aula des Stiftischen Gymnasiums wurde bald zu klein für das kulturinteressierte Publikum. Die Schaffung von Wohnraum hatte zwar Vorrang, dennoch beschloss der Stadtrat 1953 den Bau einer Stadthalle an der Bismarckstraße und beauftragte damit als Architekten Professor Hans Mehrtens aus Aachen.
Am 1. März 1954 feierte Düren die Grundsteinlegung, am 3. Dezember 1955 wurde die Stadthalle eingeweiht. Das Gebäude verkörperte die typische 50er-Jahre-Architektur aus einzelnen, verschieden großen Kuben. Diese locker angeordneten, direkt miteinander verschachtelten Elemente sollten das demokratische Gesellschaftsmodell repräsentieren.
2007 wurde die Stadthalle in einem 50 Jahre gültigen Erbbaurechtsvertrag an einen Investor abgegeben, der unter Einbeziehung des denkmalgeschützten Gebäudeteils bis 2011 ein Hotel errichten wollte. Doch der anfängliche Abriss der Anbauten stoppte wegen finanzieller Schwierigkeiten. Die Stadthalle verfiel zur Ruine, und es dauerte 8 Jahre, bis das nicht mehr denkmalgeschützte Gebäude am 30. März 2015 vollständig abgerissen wurde. Am 3. Dezember 2018 wurde das auf dem ehemaligen Stadthallengrundstück gebaute Dorint Hotel Düren eröffnet.
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert diesen Monat an die Testamentseröffnung des Justizrats Alexander Theodor Ahrweiler am 16. November 1868. Geboren im April 1786 in Düren, ging er hier auf das Gymnasium und erhielt 1803 den Abschluss. Nach Beginn einer kaufmännischen Lehre studierte er bis 1805 Philosophie. Am 1. November 1805 wurde er Sekretär im Empfangsbüro des Central-Wohltätigkeitsamtes in Köln, wo er bis 1808 blieb und nebenher römisches Recht studierte.
Nach seiner Rückkehr nach Düren arbeitete er bei Notar Schmitz, bis er 1809 zum französischen Heer berufen wurde. Zwischen 1811 und 1816 war er Buchhalter in der Papierfabrik von Ludolph Hoesch. 1819 schrieb er sich mit 33 Jahren als einer der ersten Studenten an der neuen Universität Bonn für Rechtwissenschaften ein. Nach einem sehr erfolgreichen Studium wurde er Notar im Bezirk Reifferscheid und 1822 in Eupen. In Düren und Umgebung war keine Notariatsstelle frei, schließlich kam er 1825 nach Neuß. Hier nahm er 20067 Notariatsakte auf.
Am 8. November 1868 starb Alexander Theodor Ahrweiler. Sein Testament vom 20. Mai 1866 wurde am 16. November eröffnet und enthielt überraschenderweise Vermächtnisse für die Stadt Düren, unter anderem eine stattliche Summe für das Stiftische Gymnasium. Heute trägt der Platz an der Annakirche seinen Namen und erinnert an den Notar und Stifter.
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert diesen Monat an die Ausrufung der „Rheinischen Republik“ vor 95 Jahren durch die Separatisten im Rheinland. Sie sorgten in der ersten Hälfte der 1920-er Jahre für politischen Aufruhr und strebten die Loslösung von der Weimarer Republik an. Was viele heute nicht mehr wissen: Düren war für die Rheinland-Aktionen das „Hauptquartier“.
Unter dem Schutz der französischen Besatzung riefen die Separatisten am 22. Oktober 1923 die „Rheinische Republik“ aus und besetzten das Rathaus, das Landratsamt und andere Gebäude. Bis Mitte Januar 1924 bestimmten sie in Düren das öffentliche Leben. Ihre Stoßtrupps lagen bis Februar 1924 in der Turnhalle der evangelischen Volksschule.
Das Stadt- und Kreisarchiv erinnert diesen Monat an den 4. September 1843, als die Dürener Stadtverordneten eine Straßenbeleuchtung für Düren anordneten. Der Bürgermeister hatte schon mehrfach im Vorfeld auf die schlechte Beleuchtung der Straßen hingewiesen und auf eine bessere, modernere Beleuchtung mit Gas gedrungen. In der Sitzung vom 4. September wurde das erste Mal ernsthaft über ein konkretes Angebot beraten.
„Sitzung des Stadtraths vom 4ten September 1843
Gegenstand der Berathung:
Einführung einer Gasbeleuchtung oder eventuell Disponibelstellung von Fonds zur Beschaffung neuer Laternen für Beleuchtung mit Oellampen.
Der Vorsitzende legte den auf Grund des Beschlusses vom 13. Juni von dem Stadtraths-Ausschusse unter Zuziehung der Gebrüder Salcher gefertigten Entwurf zu einem Kontrakte mit den Letzern über Etablirung einer Gasbeleuchtung zur Berathung vor, und machte zugleich Mittheilung, daß ein zweiter Unternehmungs-Lustiger Herr Sabey aus Belgien sich angemeldet habe, der eine Kohlen-Gasbeleuchtung für Rechnung einer städtischen Actien-Gesellschaft zu errichten unternehmen wolle.
Nach Diskussion erfolgte der Beschluss:
Den Kontraktentwurf durch Abdruck zu veröffentlichen um über ein so höchst wichtiges und jedenfalls außerordentlich kostspieliges Unternehmen die Stimmen der Bürgerschaft zu vernehmen, ehe zur Ausführung geschritten werde.“ [Quelle: Stadt- und Kreisarchiv Düren, Ratsprotokolle 1843]
Ab 1858 gab es die Dürener Aktien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung. 1862 konnte man in der Zeitung von den Schwierigkeiten lesen, es allen recht zu machen. Für die Beleuchtung wurden auch Opfer gebracht: zwei Altäre der Annakirche wurden verkauft, um Platz für die Gasanlage zu schaffen. 1901 wurde das städtische Elektrizitätswerk in der Paradiesstraße eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt besaß das Rathaus 196 Glühlampen. Die tägliche Stromerzeugung lag bei 657 kWh, und die Straßenbeleuchtung wurde zunehmend mit Strom betrieben. Trotzdem gab es bis zur Zerstörung Dürens den Beruf des Laternenanzünders.
Der Lebenslauf des Laternenanzünders Johann Müllejans ist im Archiv erhalten:
„Mein Lebenslauf
[…]
Am 2. August wurde ich beim Landwehr-Inftr. Reg. No 25 zum Kriegsdienst einberufen und 1915 an der rechten Schulter durch Granatsplitter schwer verwundet. Durch die Verwundung und Herzleiden bekleide ich eine leichtere Arbeit als LATERNENANZÜNDER.
Johann Müllejans, Düren, Brückenstr. 58“
Das Stadt- und Kreisarchiv Düren erinnert diesen Monat an den 1. August 1918, als Düren zum ersten und einzigen Mal im Ersten Weltkrieg von feindlichen Fliegern angegriffen wurde. Der Beschuss fordert 16 Todesopfer und zahlreiche Verletzte.
Beim Angriff wurden Gebäude in der Zülpicher Straße, Nideggener Straße, Bismarckstraße und Kölnstraße beschädigt, darunter die Südschule und die Post.
Zu sehen sind historische Postkarten und Schilderungen der Ereignisse in Presse- und Buchpublikationen.
Das Stadt- und Kreisarchiv ist noch den ganzen Monat Juli im WM-Fieber. Es erinnert an den 3. Juli 1958, als Karl Heinz Schnellinger und Georg Stollenwerk, die beide der SG Düren 99 entstammten, von der Weltmeisterschaft vom 8. bis 29. Juni in Schweden zurückkehrten.
Weltmeister wurde Brasilien mit dem damals 17 jährigen Pélé,Titelverteidiger Deutschland wurde vierter. Bei dieser „Weltmeisterschaft“ gab es 12 Teilnehmer aus Europa, drei aus Südamerika und einen aus Mittelamerika, Deutschland und Schweden waren gesetzt. Italien war nicht dabei. Deutschland wurde Gruppensieger und scheiterte im Halbfinale an Schweden in der „Schlacht von Göteborg“, bei der die deutsche Mannschaft abgesehen vom Gegner auch gegen das Publikum spielte.
Georg „Schorsch“ Stollenwerk, geboren am 19. Dezember 1930 in Düren, stand 1938 erstmals aufgrund seiner fußballerischen Leistung in der Zeitung: „99 hat zwar verloren aber die beiden Gegentore schoss der kleine Stollenwerk“ (Dürener Zeitung). Sepp Herberger berief ihn in die von ihm betreuten Nationalmannschaften. In der Saison 1953/54 wechselte Stollenwerk zum 1. FC Köln. Da er nicht, wie von Sepp Herberger gewünscht, nach Kaiserslautern wechselte, durfte er nicht mit zur Weltmeisterschaft nach Bern. „Ich bin Rheinländer, und im Rheinland wollte ich bleiben“, sagte er in einem Zeitungsartikel zu seinem 80. Geburtstag. 1958 bildete er mit Karl-Heinz Schnellinger ein Verteidiger-Duo bei der WM in Schweden. Stollenwerk absolvierte 23 Spiele für die Nationalmannschaft und erzielte 2 Tore. Nach seiner Karriere als Spieler trainierte er noch einige Jahre Alemannia Aachen und den Tus 08 Langerwehe. Beim 1.FC Köln heißt die Reservemannschaft heute noch Stollenwerk-Elf. Nach dem Fußball arbeitete er in der Firma Heinz Bauchmüller, Papier und Kartonagen, in Krauthausen, bei der er später auch Inhaber war. Georg Stollenwerk starb am 1. Mai 2014 in Köln.
Karl Heinz Schnellinger, geboren am 31. März 1939 in Düren, trat mit zehn Jahren bei SG Düren 99 ein. Dort spielte er bis 1958. Nach der Weltmeisterschaft in Schweden wechselte er zum 1. FC Köln. Das rief natürlich heftige Empörung und Entrüstung hervor. Dazu äußerte er sich in den Dürener Nachrichten am 6. August 1958. In der damaligen Zeit waren die Spieler häufig nur nebenberuflich Fußballer. Die Vereine suchten ihre Spieler deshalb mit attraktiven Berufsangeboten zu halten. So sagt der damals 19-jährige Schnellinger u. a.: „Das Dürener Angebot (Schnellinger meint damit eine angemessene Lehrstelle und einen Höchstvertrag von monatlich 320 Mark D. Red.) habe ich insofern abgeschlagen, weil ich Amateur bleiben will und schon lange Zeit vordem eine Anstellung in der Zentrale der Westdeutschen Kaufhof AG in Aussicht hatte“. 1962 wurde Schnellinger erster Deutscher Fußballer des Jahres. Im nächsten Jahr verließ er den 1.FC Köln (und die neugegründete Bundesliga) und ging nach Italien, wo er heute noch lebt. Er kehrte nur einmal zurück und spielte 1974 ein Jahr bei Tennis Borussia Berlin. Mit der Nationalmannschaft nahm er an vier Weltmeisterschaften teil: 1958, 1962, 1966 und 1970. Bei der WM 1970 sorgte er mit seinem Tor gegen Italien für den Ausgleich und die Verlängerung des Halbfinales, das leider dann doch verloren ging. Der Reporter kommentierte das Tor in der 90. Minute: „Schnellinger! Ausgerechnet Schnellinger!“, da derselbe ja in Italien spielte. Es war das einzige Tor, das er in 47 Spielen für die Nationalmannschaft schoss.
Die Dürener Spieler wurden nach ihrer Rückkehr aus Schweden „in festlichem Zuge [...] von der Gaststätte Stollenwerk in der Oberstraße zum Stadtparkhotel geleitet“. Im Stadtparkhotel wurden sie von Bürgermeister Guntermann und Landrat von Ameln, der gleichzeitig Vereinsvorsitzender der SG Düren 99 war, begrüßt und belobigt.
Im Juni erinnert das Stadt- und Kreisarchiv an Christian August Klotz, der am 14. Juni 1894 zum Bürgermeister der Stadt Düren gewählt wurde. Geboren wurde August Klotz am 6. Oktober 1857 in Burg b. Magdeburg. Er studierte Jura in Göttingen und Berlin, war Gerichtsassessor in Hannover, Senator und Polizeidirektor in Lüneburg und 2. Bürgermeister in Mannheim, bevor er nach Düren berufen wurde.
Am 12. September 1905 wurde er zum Oberbürgermeister gewählt und am 6. Oktober einstimmig für 12 Jahre wiedergewählt. Ab dem 6. Oktober 1917 erfolgte die Ernennung zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit.
Am 30. Juni 1921 ging er in den selbst gewählten Ruhestand. Eine Woche später ernannte ihn die Stadt zu ihrem Ehrenbürgermeister.
Während der Separatistenzeit wurde August Klotz am 23. Mai 1923 durch die französische Besatzung ausgewiesen. Seitdem wohnte er in Hannover, wo er am 28. Dezember 1925 starb. Zu seinem Andenken wurde am 22. September 1932 die Dürener „Lindenpromenade“ in „August-Klotz-Straße“ umbenannt.
Das Stadt- und Kreisarchiv taucht mit seinem Archivschatz Mai ein in die Geschichte von Schloss Burgau, das einst dem Adelsgeschlecht von Elmpt gehörte.
Die Herren von Elmpt, ein altadeliges ursprünglich rheinländisches Geschlecht, kam durch Johann Martin von Elmpt im zaristischen Russland zu Ansehen. Der Name Elmpt bezieht sich auf ein Dorf im Kreis Viersen. Dort sind die Edelherren von Elmet schon 1203 erwähnt. Durch kluge Heiraten dehnten die Herren von Elmpt ihren Besitz aus und erhielten vom Grafen von Jülich ein Lehen, das bis zum Jahr 1800 in der Familie blieb.
Es gab zwei Hauptlinien: in Aachen und auf Schloss Burgau. Aus der Burgauer Linie ging der Familienzweig mit Johann Martin von Elmpt hervor. Wilhelm von Elmpt wurde im Erbgang 1475 mit Schloss und Herrlichkeit Burgau belehnt. Nach einigen Erbfällen und Streitigkeiten wurde Burgau 1784 der Linie Elmpt durch das Jülich-Bergische Gericht zugesprochen. Johann Martin von Elmpt hatte einen Sohn, der ohne männlichen Erben starb, so dass der Besitz an die jüngere Tochter, verheiratet mit Joseph von Anrep, fiel. Die Grafen nannten sich in der Folge von Anrep-Elmpt.
Zu sehen sind im Stadt- und Kreisarchiv Düren die Urkunde der Erhebung in den Reichsgrafenstand und das Wappen, das in Gold eine rote Lilie zeigt, auf deren Seitenblättern zwei grüne Sittiche mit goldenen Halsbändern sitzen (Stammwappen). Nach der Erhebung zum Reichsgrafen ruht auf dem Schild eine Grafenkrone, darauf ein gekrönter (oder mit einem rot-goldenen Wulst bedeckter) Helm mit dem Schildbild zwischen zwei goldenen Büffelhörnern.
Beim Archivschatz April geht es um das Thema Erdbeben:
Düren gehört zur Rheinischen Erdbebenzone, die eine der wichtigsten seismisch aktiven Zonen in Mitteleuropa darstellt. Eines der letzten in Düren spürbaren und mit sichtbaren aber nicht großen Schäden verbundenen Beben war das Beben bei Roermond vom 13. April 1992. Das „Beben von Roermond“ erreichte eine Stärke von 5, 5-5,8 auf der Richterskala und war damit ein mittelstarkes Beben.
Ein früheres Erdbeben genau in Düren ereignete sich im Februar 1756. Es gehörte zu einer Serie von Erdbeben, die Weihnachten 1955 begann. Das Beben hatte eine Stärke von geschätzt 6,4 auf der Richterskala und wurde noch 400 km entfernt verspürt. Die Schäden waren sichtbar, während des Bebens konnten die Menschen nicht stehen bleiben, wie zeitgenössische Quellen berichten. In Düren stürzten etwa 300 Schornsteine ein, Hausgiebel und Mauerwerke erlitten gravierende Schäden und die Stadtmauer zwischen Köln- und Obertor wies 18 Risse auf. Den ganzen Februar des Jahres 1756 über sollen die Glocken der Annakirche immer wieder geläutet haben, weil der Turm schwankte.
In der Nacht vom 13. auf den 14. März 1895 brannte die Tuchfabrik Leopold Schoeller & Söhne an der Ecke Wirtelstraße/Wirteltorplatz ab. Dieser Großbrand gilt als der bis dahin größte und für die Entwicklung des Stadtbildes wichtigste Brand. Die Tuchfabrik zur Kaysermühle wurde als Folge an die Aachener Landstraße (heute Valencienner Straße) in dort errichtete Neubauten verlegt, die Teppichfabrik Gebrüder Schoeller mit den restlichen Fabrikanlagen nach Birkesdorf.
Das Stadt- und Kreisarchiv verwahrt Archivalien und Fotos, die die Geschichte der Tuchfabrik dokumentieren. Zu sehen ist unter anderem ein Zeitungsartikel vom 14. März 1895 sowie ein Foto des Gebäudes vor dem Brand und einige kleine Originalobjekte der Firma, z. B. ein Papierbogen mit Schoeller-Motiv, Firmenetiketten und Metallplomben mit Schoeller-Gravur.
Die Dokumente können zu den Öffnungszeiten des Lesesaals dienstags bis donnerstags von 8-12 und dienstags und donnerstags zusätzlich von 14-17 Uhr besichtigt werden.
Et is jo Fastelovend! Deshalb zeigt das Stadt- und Kreisarchiv Düren als Archivschatz des Monats Februar 2018 neben einer Chronik der ehemaligen Ostschule zwei Orden des Festkomitees Dürener Karneval aus der Session 1977/78 und 1978/79. Sie stehen beispielhaft für die Gestaltungsvielfalt: Über die Jahrzehnte wurden die Orden größer, bekamen Gimmicks und werden in jüngster Zeit häufiger mit Strass-Steinen verziert.
Das Festkomitee Dürener Karneval ist die Dachorganisation von 22 Karnevalsgesellschaften in Düren. Zunächst gründete sich 1950 ein „Festausschuss“, aus dem 1952 das Festkomitee wurde. In diesem Jahr zog auch der erste organisierte Karnevalszug durch Düren, schon damals geplant vom Festkomitee. Dieses hat keine festen Einnahmen. Die Vereine zahlen jährlich einen Mitgliedsbeitrag von heute 70 Euro plus einen Zuggroschen (50 Cent pro bezahlter Eintrittskarte für ihre Veranstaltungen). Der Zuggroschen ist allerdings gedeckelt, die Gesellschaften zahlen maximal 320 Euro pro Jahr.
Das Stadt - und Kreisarchiv hat in seinem Bestand Orden des Festkomitees, der Prinzengarde, der Dürener Narrenzunft und noch ein paar Einzelstücke. Wer den Archivschatz des Monats in Augenschein nehmen möchte, kann die Vitrine zu den Öffnungszeiten des Lesesaals dienstags bis donnerstags von 8-12 und dienstags und donnerstags zusätzlich von 14-17 Uhr besichtigen.
Stadt- und Kreisarchiv Düren, Stefan-Schwer-Straße 4-6, 52349 Düren
Eine auf den ersten Blick unscheinbare Weihnachtspostkarte aus dem Jahr 1955 aus dem Nachlass von Marianne Scherer, geb. Mundt. Die Karte schrieb Albert Apel, der Mitbegründer der 1. Dürener Musikschule vor und während des Ersten Weltkriegs und langjähriger Leiter des Dürener Orchesters, der ehemaligen Feuerwehrkapelle.
Marianne Scherer war eine Tochter der Gründer des Geschäfts Lederwaren Mundt, das heute noch am Wirteltorplatz existiert. Die Besitzer haben inzwischen allerdings mehrfach gewechselt. 1903 in Düren geboren, wanderte Marianne Scherer nach ihrer Heirat über Polen nach Wien aus. Ihrer Heimat blieb sie sehr eng verbunden und sammelte alles, was mit Düren oder Dürener Persönlichkeiten zu tun hatte. Als Marianne Scherer aufwuchs, wurden Theater und Musik groß geschrieben. So war z. B. das Stadttheater 1907 fertig geworden. Sie bekam Musikunterricht beim „Stadtkapellmeister“ Albert Apel, der ihr mit der Postkarte nach dem Zweiten Weltkrieg von Düren aus Grüße nach Wien schickte.
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